Dem Licht einen Raum geben, deshalb wurden Orangerien gebaut. Die Orangerie in Exten ist von 1810. Früher Klassizismus. Zeitlose Proportionen. Hoch sind die Fenster und groß die Räume, angenehm das Klima – nicht nur für Zitruspflanzen – auch für Bilder – sowohl aus Licht als auch aus Worten.









Wirklichkeit ist – wie immer –
eine Frage der Perspektive,
des “Prompts” (sic!) oder des Klimas im Gewächshaus.
Bilder und Früchte fühlen sich wohl
in einer Orangerie – einem Traditions(T-)raum,
in dem Natur nie einfach Natur war,
sondern kontrolliertes Wagnis, gestaltete Erwartung.
Wunsch & Inszenierung.
Auch die Bilder dieser Ausstellung
folgten dem Prinzip hybriden Wachstums
& der Fantasie:
Sie entstehen jedoch nicht durch Licht,
sondern durch Sprache & Idee,
nicht durch eine Kamera als Werkzeug –
sondern durch sogenannte Prompts:
textbasierte Anweisungen,
die komplexe Algorythmen
zur Bildgestaltung anregen.
Doch wie bei jeder gezüchteten Frucht
ist der erste Impuls nur der Anfang.
Es braucht Pflege. kuratorische Praxis,
eine Heckenschere & Geduld…
Die Bilder entstehen wie Früchte –
manche schön, andere weniger;
jene leben länger, andere nicht.
Wie Orangen & Zitronen Licht und Wasser,
so benötigen Bilder
den Blick –
Wir müssen sie gießen,
im übertragenen Sinne.
Wie Pflanzen unter Glas –
brauchen auch Bilder ex machina
eine künstliche Umgebung,
aber menschliche Hingabe.
Orangerien, heißt es, seien
„Gebäude zur Not und zur Lust“ –
zur Not der Pomeranzen im Winter
und zur Lust der Menschen darin zu wandeln.
Diese Ausstellung ist eine Einladung:
in den Bildern zu lustwandeln..